Wracks - Titanic

Suche und Erforschung

Die zum Zeitpunkt des Zusammenstosses mit dem Eisberg errechnete Position der Titanic wurde zwar telegrafisch uebermittelt: 41'46'N. 50' 14'W. Dennoch war das Wrack schwer zu orten, denn es sank natuerlich nicht genau an der Stelle des Ungluecks auf den Meeresboden. Zahlreiche Versuche schlugen im Laufe der Jahre fehl.

18. November 1929: Man nimmt an, dass ein Erdbeben bei den Grand Banks einen riesigen Unter- wasserschlammrutsch verursacht hat, der wahrscheinlich das im selben Gebiet ruhende Wrack der "Titanic" begraben hat.

1963: Projekte und Versuche, das Wrack aufzufinden, setzen ein. Doch die meisten Ideen scheiterten an der technischen Undurchfuehrbarkeit und dem Mangel an Geldgebern.

Juli 1980: Der amerikanische Unternehmer und Entdecker Jack Grimm finanziert eine wissenschaftliche Expedition, die nach dem Wrack der "Titanic" suchen will. Wegen schlechten Wetters und Geraetepannen gelingt es ihr nicht, die "Titanic" zu finden.

1980: der Meeresbiologe Robert Ballard begeistert die amerikanische Marine fuer die Idee, gemeinsam mit seinem Institut ein Unterwassersuchsystem zu entwickeln; die Marine dachte dabei an eine militaerische Verwendung - Ballard dachte an die Titanic.

Juni 1981: Grimms 2. Expedition zur "Titanic" startet, doch auch diesmal wird das Wrack nicht gefunden.

Juli 1983 : Auch auf der letzten von Jack Grimm finanzierten Expedition gelingt es nicht, die "Titanic" zu entdecken.

1. September 1985: Die franzoesisch - amerikanische wissenschaftliche Expedition unter der Leitung Ballards entdeckt und fotografiert schliesslich die ueberreste des Wracks der "Titanic" in einer Tiefe von 3.740 Meter auf dem Meeresboden. Die Expedition wurde sowohl von IFREMER, dem franzoesischen staatlichen Institut fuer Meeresforschung als auch von der US-amerikanischen Navy unterstuetzt. Bug- und Heckpartie der Titanic liegen in einem Abstand von ca. 600 Metern in dem Bereich der Koordinaten 41'44'N, 49'55'W in ca. 3 800 m Tiefe. Die Fundstaette des Wracks liegt etwa 13,5 sm suedoestlich der Notrufposition der Titanic. Durch die Einwirkung von Rost, Mikroorganismen, Pilzen und Bakterien werden nach und nach alte ueberreste der Titanic verschwinden. Vier Tage lang nehmen zwei Kameraschlitten mit 20 000 Bildern die Reste des versunkenen Palasthotels auf. Leichen und Knochen koennen sie nicht ausmachen, denn die waren bereits von Bakterien voellig aufgeloest worden. Die Kameras zeigen um das Wrack herum ein riesiges Truemmerfeld, mit u.a. Kohlen, Koffern, Kupferpfannen, Silberplatten, Sprungfedern, Nachttoepfen und Weinflaschen, die sich nach ihrer Form identifizieren lassen: Madeira, Portwein, Champagner und Bordeaux.

August 1986: Ballard kehrt mit einer 2. Expedition zur "Titanic" zurueck. Er laesst sich mit einem Tauchboot zum Wrack hinab, um es mit Hilfe eines Roboters noch genauer zu untersuchen. In elf Tiefseefahrten von je vier Stunden Dauer erkundet er das Wrack.

Fast 4km unter der Oberflaeche des Atlantiks, bei fast 400 atm Druck, geistern die Scheinwerfer durch ewige Nacht, mit Spezialfilmen von hoechster Empfindlichkeit macht die Expedition 6000 Fotos und 60 h Videoaufnahmen. Der Roboter wird, vom U - Boot aus gesteuert, ins Innere des Wracks gelenkt, um dort Aufnahmen zu machen. Robert Ballard: "... Mir ging es ... um die wissenschaftlich reizvolle Aufgabe, die 'Titanic' aufzusuchen und zu filmen. Daneben hat dieser Plan aber sicherlich auch einen romantischen Winkel in meiner Seele angesprochen, den Unterwasserabenteurer, den U - Boot - Cowboy. Die Helden meiner Kindheit waren erdachte und ertraeumte Entdecker an den technischen Grenzen der Naturwissenschaft, Maenner wie Kapitaen Nemo und seine 'Nautilus' bei Jules Verne" (vgl. "Das Geheimnis der Titanic. 3800 Meter unter Wasser", a.a.O. S. 31).

Seit 1987 finden Bergungsarbeiten am Wrack statt. Nach den Vorgaben eines US-amerikanischen Gerichts darf alles, was beweglich ist, geborgen werden. Das Wrack selbst darf bei diesen Bergungsarbeiten nicht beschaedigt werden. Bisher wurden bei Expeditionen in den Jahren 1987, 1993, 1994 und 1996 ca. 4.000 Objekte geborgen. Mit dem Tauchboot "Nautile" werden die Fundstuecke am Meeresboden aufgelesen. Die Bullaugen der Nautile bestehen aus 20 cm dickem Spezialglas, die kugelfoermige Passagierkapsel hat einen Durchmesser von 2,1 m und fasst drei Personen. Der Mantel besteht aus 13 cm dickem Titanstahl. Die Nautile ist 8 m lang, 18 t schwer, und bewegt sich am Meeresboden mit einer Geschwindigkeit von 1 kn. Die Sichtweite betraegt bei voll aufgeblendeten Scheinwerfern in dieser Tiefe maximal 10 m, die aeussere Wassertemperatur liegt bei 1?C.

1995/ 96: waehrend der Herstellung des ca. 200 Mio. US - $ teuren Films "Titanic" tauchte James Cameron u.a. selbst zum Wrack der Titanic herab.

August 1996: ein Versuch - vor den Augen von 1700 zahlenden Touristen - einen Teil des Wracks der Titanic zu heben scheitert, da die Seile rissen. Die Bergung der Titanic ist wegen der grossen Tiefe wohl sehr schwierig.

Das Loesen eines Schiffes aus dem Bodenmaterial am Meeresgrund ist deshalb so schwierig, weil der zum Auftrieb noetige Wasserdruck unterhalb des Schiffes fehlt. Das endgueltige Schicksal der Titanic ist noch immer nicht entschieden. Die Bergung des Wracks und seiner - angeblichen - Schaetze steht noch aus. Es bleibt also die Verlockung fuer zahlreiche Abenteurer und Schatzsucher.

Weitere Infos gibt es z.B. auf der Titanic-Infoseite oder der Titanic-Gedenkseite

Schaetze mal, da gibt es noch mindestens 100.000 andere Seiten zu dem Thema ☺

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